7. November 2012

Zitat des Tages: Offen geäußerter Faschismus

So etwa die oberkruden Ansichten des leider erfolgreichen Buchautors Thilo S., den man, und das nur in Klammern, auch dann eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschen­karikatur nennen darf, wenn man weiß, dass dieser infolge eines Schlaganfalls derart verunstaltet wurde und dem man nur wünschen kann, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten.
Der taz-Redakteur Deniz Yüzel gestern in seinem Blatt in einem Artikel mit der Überschrift "Der Ausländer­schutz­beauftragte".

Kommentar: Ich benutze den Begriff "Faschismus" selten. Er ist historisch unscharf, weil er sehr unter­schied­liche Regimes - die Nazidiktatur in Deutschland, die Diktaturen Mussolinis und Francos - in einen Topf wirft. Er wird von Kommunisten als Kampfbegriff verwendet.

Aber der Begriff hat sich nun einmal auch eingebürgert als Bezeichnung für eine inhumane, brutale Gesinnung. "Menschen­verachtend", wie das Modewort lautet. Diese Passage aus dem Artikel des taz-Redakteur Deniz Yüzel ist faschistisch.

Es gibt übrigens zu dem Artikel einen Nachtrag. Entschuldigt sich die Redaktion etwa? Schreibt der Autor, daß ihm seine menschenverachtende Äußerung leid tut? Nein. So lautet der Nachtrag:
Korrektur: Die halbseitige Gesichtslähmung des erfolgreichen Buchautors Thilo S. ist nicht auf einen Schlaganfall zurückzuführen, sondern die Folge einer Operation, bei der ihm ein Tumor am Ohr entfernt wurde.
Er will eben präzise sein, der Autor, der diesen Artikel geschrieben hat.
Zettel



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