2. November 2012

Zitat des Tages: "... vielleicht auch schaffen können", sagt die Kanzlerin zur "Energiewende". Zuversicht klingt anders

Die Bürger in Deutschland können wissen, dass wir uns gemeinsam dem Ziel der Energiewende verpflichtet fühlen. Und ich habe jedenfalls heute den Geist gespürt, dass wir das auch schaffen wollen und vielleicht auch schaffen können.
Angela Merkel nach dem heutigen "Energiegipfel".

Kommentar: Daß wir es "... vielleicht auch schaffen können" sagt die Kanzlerin, die ihre Worte stets zu wählen weiß. Vielleicht auch können. Zuversicht klingt anders.

Und sie beschwört einen Geist, die Naturwissenschaftlerin Merkel. Mit Geister- oder Geistesbeschwörung wird es freilich nicht getan sein. Wenn Angela Merkel, die Nüchternheit in Person, auf einen Geist rekurriert, dann muß es schon sehr schlimm stehen.

Man wolle die Produktion von Ökostrom zügig weiter ausbauen, sagte die Kanzlerin. "Im nationalen Dialog arbeiten wir gemeinsam hieran, ohne die Dynamik des Ausbaus zu brechen".

Auch das ist eine Äußerung nicht ohne Subtilität. Wenn man etwas zügig ausbaut, dann will man ja im allgemeinen dessen Dynamik steigern. Ausbauen, ohne die Dynamik zu brechen? Das ist ungefähr so, als würde jemand sagen: Wir wollen dieses Jahr unser Haus ausbauen. Aber ohne den Wohnraum zu verringern.
Zettel



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