7. Februar 2007

Rückblick: Erhard Eppler und die Volksfront

"Merkel mit weitem Abstand vor Beck" überschreibt der "Stern" den Bericht über die aktuelle Forsa- Umfrage.

Die Kanzlerin im Beliebtheitshoch. Die Wirtschaft boomt. Die Stimmung steigt. Und wie würden die Deutschen wählen, wenn am kommenden Sonntag Wahlen wären?

Keine Mehrheit für eine schwarzgelbe Koalition (CDU 34 Prozent, FDP 12 Prozent). Eine Mehrheit für die Volksfront (SPD 28, Grüne 11, Kommunisten 9 Prozent).

Die Umfragen sind stabil so, wie ich sie hier beschrieben habe:

Eine Regierung aus CDU und FDP ist nicht in Sicht. Die Große Koalition will niemand weiterführen. Abenteuerliche Ampeln sind weit weg von der Realität.

Bleibt also die Volksfront, die Erhard Eppler - siehe den verlinkten Beitrag - will; immer noch einer der Vordenker der SPD.

Aus meiner Sicht ist dies die mit Abstand wahrscheinlichste Regierung nach den nächsten Bundestagswahlen. Zumal sich dann eine Stimmung breit machen dürfte: Jetzt läuft die Wirtschaft ja wieder, und nun ist es Zeit für mehr soziale Gerechtigkeit.



Wenn ich das mit Bekannten diskutiere, dann ernte ich häufig Kopfschütteln. Die SPD würde doch niemals mit den Kommunisten eine Koalition im Bund eingehen.

Gemach, gemach. Gestern lief eine dieser Tagesschau- Wiederholungen; die vom 6. Februar 1987. Gemeldet wurde, daß die Bundestags- Vizepräsidentin Annemarie Renger (SPD) sich vehement gegen eine gemeinsame Regierung der SPD mit den Grünen ausgesprochen habe. Begründung: Keinerlei Gemeinsamkeiten in der Außen- und Sichrheitspolitik und im Verständnis des Parlamentarismus.

Auch damals hieß es in der SPD: Koalitionen mit den Grünen in den Ländern - ja. Im Bund - ausgeschlossen.