22. Mai 2007

Marginalie: Die Terminologie der Politkriminellen

Heute wird von einem Verbrechen berichtet, das vergangene Nacht in Hamburg verübt wurde.

Nein, es wird nicht von einem Verbrechen berichtet. Die Kriminellen, die das Auto des Chefredakteurs von "Bild" angezündet haben, werden nicht als kriminell bezeichnet, sondern - quer durch die Medien - als "militant".

In der "Welt" zum Beispiel heißt es: "In der Hansestadt eskaliert die Gewalt militanter Globalisierungsgegner". Die "FAZ" teilt mit: "Die Polizei rechnet vor dem G-8-Gipfel mit weiteren militanten Aktionen."



Mich wundert es immer wieder, wie unbedacht auch seriöse, demokratische Medien die Sprachregelung der Polit- Kriminellen übernehmen. "Militant" nennen diese sich selbst und wollen damit vertuschen, daß sie Kriminelle sind.

Akzeptiert man diese Terminologie - akzeptiert man somit, daß ein Verbrechen kein Verbrechen mehr ist, sobald der Verbrecher ein politisches Motiv für seine Taten reklamiert -, dann ist auch Christian Klar kein Krimineller, sondern er hat seine politischen Ziele lediglich militant vertreten.

Und was rechtfertigt es, wenn man sich erst einmal auf diese verquere Betrachtungsweise eingelassen hat, eigentlich noch, die Nazis als das zu bezeichen, was sie waren, nämlich politisch motivierte Verbrecher?