7. Juni 2007

Randbemerkung: Hugo Chávez' strategische Allianz

Auf den ersten Blick mag es als Aufschneiderei erscheinen: Hugo Chávez preist eine "strategische Allianz" Venezuelas mit Rußland und China.

So abwegig ist diese Idee aber wohl nicht.

Venezuela verfügt mit über die größten Erdölvorkommen der Zukunft; nämlich diejenigen, deren Abbau teurer ist als bei den heute überwiegend erschlossenen Quellen. Der sich also bisher noch nicht rechnet; es mit dem Abnehmen der Reserven aber tun wird.

Und einen Verbündeten vor der Haustür der USA zu haben, von dem noch dazu die US- Erdöl- Versorgung immer mehr abhängen wird, das ist natürlich für die künftige Supermacht China ebenso interessant wie für die Mittelmacht Rußland, die auch gern wieder eine Supermacht wäre.

Also kann Chávez auftrumpfen. Venezuela dürfte er, dank cubanischer Hilfe, vor allem beim Geheimdienst und beim Militär, inzwischen so fest im Würgegriff haben, daß er nicht mehr gestürzt werden kann. Jetzt gilt es also, sich außenpolitisch Respekt zu verschaffen.



In der verlinkten AP- Meldung erfährt man Interessantes:

Venezuela hat in Rußland Waffen im Wert von ungefähr drei Milliarden Dollar gekauft - Kalaschnikows, Suchoi-Düsenjäger, M-17- Hubschrauber und andere Waffen.

Und Chávez hat sich Gedanken über Wladimir Putin gemacht:
"In Russia there is a leader of courage speaking clearly for the good of humanity (...)"

"Rußland hat einen mutigen Führer, der sich klar zugunsten der Humanität [der Menschheit, so könnte man es auch übersetzen] zu Wort meldet (...)"
Kann Putin sich ein schöneres Kompliment wünschen, aus dem Mund eines ausgewiesenen Menschenrechtlers wie Hugo Chávez?