13. Juni 2007

Zettels Meckerecke: Ein "aus Ungarn stammender Abgeordneter" sagt die Wahrheit

In "Spiegel-Online" gibt es im Augenblick einen Bericht über die Einweihung eines Denkmals in den USA. Eines Denkmals für die Opfer des Kommunismus, errichtet anläßlich des zwanzigsten Jahrestags der historischen Rede, in der Ronald Reagan den Fall der Berliner Mauer verlangte. Dort heißt es:
Eine erwartbare, angemessene Zeremonie spielte sich da ab - wenn nicht auch noch Tom Lantos das Wort ergriffen hätte.

Genug der feierlichen Stimmung, mag sich der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im US-Repräsentantenhaus gedacht haben, und packte die Verbalkeule aus. (...)

Lantos erinnerte daran, wie die USA Deutschland vor dem Faschismus gerettet und über Generationen hinweg vor dem Kommunismus geschützt hätten.

Das alles, um dann zu erleben, wie Chirac und Schröder dem jüngsten Kampf gegen den "Islamfaschismus" den Rücken gekehrt hätten, beklagte der aus Ungarn stammende Abgeordnete.
Ja, er ist ein "aus Ungarn stammender Abgeordneter", Tom Lantos. Informativer aber ist vielleicht, daß er Jude ist und ein Überlebender des Holocaust, der als junger Mann in Ungarn gegen die Nazis gekämpft hat.

Dieser Mann kritisierte, daß der Ex-Bundeskanzler Schröder jetzt im Dienst eines russischen Staatsunternehmens steht. Er nannte das "Prostitution"; ein wahrlich treffendes Wort. Nie in der deutschen Geschichte hat ein ehemaliger Regierungschef sich so erniedrigt.

Aber Lantos sagte auch noch etwas anderes; und das scheint mir interessanter zu sein:
"Communism was not the only monstrous phenomenon determined to destroy free and opened societies," said Lantos, who is chairman of House Foreign Affairs Committee.

Lantos, a Holocaust survivor, said that he had fought against Nazism and communism, and "It is now my privilege to fight against Islamic terrorism determined to take us back 13 centuries."

Dan Ho was in the audience yesterday. As he took his seat, he looked at the statue before him and said, "This is like me. She escaped tyranny like I did."

Ho, 69, served in the army of South Vietnam in the 1970s. After Saigon fell in 1975, he was imprisoned for seven years. He left Vietnam after his release and arrived in the U.S. in 1990.

"We have to remember that time," he said pointing to the navy blue beret that he wore to the ceremony, a reminder of his army service in Vietnam. "We have to remember our time in the war because it is our history."

"Der Kommunismus war nicht das einzige monströse Phänomen, das entschlossen war, freie und offene Gesellschaften zu zerstören", sagte Lantos, Vorsitzender des Außenpolitischen Ausschusses des Repräsentantenhauses.

Lantos, der den Holocaust überlebt hat, sagte, daß er gegen die Nazis und gegen den Kommunismus gekämpft habe, und "jetzt habe ich den Vorzug, gegen den islamistischen Terroristen zu kämpfen, der entschlossen ist, uns 13 Jahrhunderte zurückzuwerfen".

Dan Ho war gestern im Publikum. Als er Platz nahm, blickte er auf die Statue vor ihm [eine Replik der Freiheitsstatue; Zettel] und sagte: "Das ist wie ich. Sie entkam der Tyrannei wie ich."

Ho, 69, diente bis in die siebziger Jahre in der Armee Südvietnams. Nachdem Saigon 1975 gefallen war, verbrachte er sieben Jahre im Gefängnis. Nach seiner Freilassung verließ er Vietnam und lebt seit 1990 in den USA.

"Wir müssen uns an diese Zeit erinnern", sagte er und zeigte auf das blaue Barett der Marine, das er bei der Zeremonie trug, eine Erinnerung an seine Armeezeit in Vietnam. "Wir müssen uns an unsere Kriegszeit erinnern, denn es ist unsere Geschichte."
In der Tat: Die USA haben sich im Zweiten Weltkrieg für unsere Freiheit engagiert. Sie haben sich in den sechziger und siebziger Jahren für die Freiheit Vietnams engagiert. Sie engangieren sich heute für die Freiheit Afghanistans und des Irak.

Ich habe nie verstanden, wieso diejenigen, die es richtig finden, daß die USA gegen Hitler in den Krieg gezogen sind, es falsch finden, daß sie gegen die Aggressoren in Vietnam, gegen Saddam Hussein, gegen die El Kaida in den Krieg gezogen sind.

Und daß sie auf die Gefahr eines Dritten Weltkriegs hin unsere Freiheit, insbesondere die Berlins, gegen die die Kommunisten verteidigt haben.

Naja, das finden heutzutage vielleicht ja einige richtig, einige falsch.