11. August 2007

Marginalie: Die seltsamen Eskapaden der Cécilia Sarkozy

Eine escapade ist, wörtlich übersetzt, ein Entrinnen, ein Flüchten, ein Entkommen. Wer sich eine Eskapade leistet, der entzieht sich.

Der "Nouvel Observateur" hat heute Abend gemeldet, daß Cécilia Sarkozy nicht an dem Barbecue teilnimmt, das Präsident Bush und Laura für das Ehepaar Sarkozy geben wollten.

Präsident Sarkozy wird allein kommen. Seine Frau, und gleich auch noch die Kinder, "fühlen sich nicht wohl", heißt es.

Ganz schön hart. Wir erinnern uns an den Aufwand, der seinerzeit veranstaltet wurde, als die Kanzlerin und Professor Sauer den Präsidenten Bush und die First Lady zum Wildschwein am Spieß nach Trinwillershagen im schönen Mecklenburg- Vorpommern baten. So ähnlich dürften die Vorbereitungen auch heute in Kennebunkport gewesen sein.

Doch Madame fühlte sich nicht wohl.



Nun könnte es ja sein, daß sie, samt Kindern, wirklich die Angina hat, die Präsident Sarkozy zu ihrer Entschuldigung angeführt hat.

Nur hat Madame Sarkozy allerdings eine seltsame Neigung, sich Pflichten Knall auf Fall zu entziehen.

Der "Nouvel Observateur" hatte letzte Woche Cécilia Sarkozy auf dem Titel, diese geheimnisvolle, kapriziöse Frau, Tochter einer Spanierin und eines Zigeuners. Dazu gab es unter anderem einen Artikel von Sophie des Déserts, in dem der Tag der zweiten Runde der Präsidentschafts- Wahlen geschildert wird:

Madame Sarkozy hatte, wie immer, alles perfekt vorbereitet. Nachdem der Sieg feststand, würde Nicolas Sarkozy über die Champs Elysées zum Restaurant "Fouquet's" fahren, dort mit Cécilia und engsten Freunden speisen und dann zu Fuß über die Champs Elysées zur Großkundgebung auf der nahegelegenen Place de la Concorde gehen.

So spielte es sich auch ab, schreibt Sophie des Déserts, - nur Madame Sarkozy kam nicht:
... tous les amis sont là pour célébrer la victoire. (...) Mais Cécilia n'est pas là. On ne l'a pas vue de la journée. Elle n'a pas voté. (...) Nicolas est pendu au téléphone. Il supplie Cécilia d'arriver, les filles aussi s'y mettent, puis les copines, François Sarkozy, sa femme, et même Laeticia Hallyday (...) A la Concorde, les organisateurs sont sur les nerfs. A 22 h 30, Nicolas se résout à descendre seul les Champs-Elysées. Enfin, elle pousse la porte du Fouquet's. Pas maquillée, pas coiffée; Cécilia, d'ordinaire si soignée, semble sortir du lit. Le président l'embarque aussitôt rejoindre Enrico Macias et Faudel sur le podium de la Concorde. Mme Sarkozy apparaît enfin. Hagarde, livide, l'air complètement ailleurs. Sa main s'accroche à celle de Michèle Alliot-Marie. La France entière se demande si sa première dame tient debout.

... alle Freunde sind da, um den Sieg zu feiern. (...) Aber Cécilia kommt nicht. Man hat sie den ganzen Tag über nicht gesehen. Sie hat nicht gewählt. (...) Nicolas hängt am Telefon. Er fleht Cécilia an, herüberzukommen, die Töchter schalten sich auch ein, dann die Freundinnen, François Sarkozy, seine Frau, selbst Laeticia Hallyday (...) Auf dem Place de la Concorde sind die Organisatoren genervt. Um 22 Uhr 30 entschließt sich Nicolas, allein die Champs Elysées herabzugehen. Endlich stößt sie die Tür des "Fouquet's" auf. Nicht geschminkt, nicht frisiert; Cécilia, sonst so gepflegt, scheint aus dem Bett zu kommen. Der Präsident macht sich sofort auf, Enrico Macias und Faudel zu dem auf dem Place de la Concorde aufgestellte Podium zu folgen. Endlich kommt auch Madame Sarkozy. Verstört, leichenblaß, wie abwesend. Ihre Hand klammert sich an die von Michèle Alliot-Marie. Ganz Frankreich fragt sich, ob seine First Lady durchhält.
Nun also, wie es scheint, ein ähnlich seltsames Verhalten in den USA.

Für Kommentare und Diskussionen zu diesem Beitrag ist in "Zettels kleinem Zimmer" ein Thread eingerichtet. Wie man sich dort registriert, ist hier zu lesen. Registrierte Teilnehmer können Beiträge schreiben, die sofort automatisch freigeschaltet werden.