27. Mai 2009

Zitat des Tages: Mehrheiten, Minderheiten. Terroristen, Tamilen

It can also be important to bear in mind, as in Sri Lanka became crucial, that majorities have rights, too.

(Es kann auch wichtig sein, sich - in Sri Lanka wurde das der kritische Punkt - vor Augen zu halten, daß auch Mehrheiten Rechte haben.)

Christopher Hitchens im Internetmagazin Slate zum Sieg der Regierung von Sri Lanka über die Tamilen- Tiger.

Kommentar: Hitchens macht auf einige an sich triviale Sachverhalte aufmerksam, die aber oft nicht im allgemeinen Bewußtsein sind:
  • In Bürgerkriegen haben nicht unbedingt diejenigen das Recht auf ihrer Seite, die in der Minderheit sind.

  • Der Kampf solcher Minderheiten um ihre Unabhängigkeit ist auch nicht unbedingt moralisch akzeptabel. Die Tamilen- Tiger setzten Kinder- Soldaten und Selbstmord- Attentäter ein. Sie steckten, so Hitchens, auch hinter dem Mord an dem indischen Premier Rajiv Gandhi im Jahr 1991. In ihrem Herrschaftsbereich herrschten die Verhältnisse einer Diktatur.

  • Oft spielen Gelder aus dem Ausland eine entscheidende Rolle für den Terrorismus; hier Zahlungen der vielen und oft wohlhabenden Tamilen, die in Europa, Nordamerika und Ländern des britischen Commonwealth leben.

  • Wenn sie hinreichend erfolgreich sind, dann müssen Guerrilleros irgendwann dazu übergehen, einen dauerhaften Herrschaftsbereich einzurichten, den sie auch mit einer regulären Armee verteidigen müssen. Damit kann ihnen auch, wie jetzt den Tamilen- Tigern, eine reguläre militärische Niederlage bereitet werden.

  • Der auf der Linken verbreitete Glaube, daß solche Befreiungs- Bewegungen "die Geschichte auf ihrer Seite" haben, stimmt schlicht nicht. Aufstände lassen sich niederschlagen.
  • Hier sieht Hitchens eine Lehre, die man für den Irak aus der Niederlage der Tamilen- Tiger ziehen kann.

    Christopher Hitchens ist ein britischer Journalist, der lange Zeit eher auf der Linken stand, der inzwischen aber liberal- konservative Ansichten entwickelt hat. Ich habe ihn in diesem Artikel als einen derer zitiert, die Michael Moores Manipulationen entlarvt haben.



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