6. Januar 2010

Zitate des Tages: "Wir sind inzwischen nur noch milde Winter gewohnt". Eine kleine Chronik kalter Winter. Nebst einer Bemerkung über Jupitermonde

Auch wenn das Thermometer in Teilen Österreichs derzeit minus zehn Grad und weniger anzeigt: Die Eiseskälte steht keineswegs im Widerspruch zu der weltweit registrierten Klimaerwärmung durch Treibhausgase. Wie der Klimaforscher Martin Beniston von der Universität Freiburg in der Schweiz am Rande eines wissenschaftlichen Kolloquiums in Genf mitteilte, kann ein einzelner kalter Winter in einem Teil der Welt den seit Jahrzehnten zu beobachtenden allgemeinen Trend zur Erwärmung des Weltklimas nicht umkehren.

Eine Meldung aus dem ungewöhnlich kalten Winter 2005/2006 (ORF vom 26. 1. 2006)


In South America, for example, the start of winter last year was one of the coldest ever observed. (...) Johannesburg experienced its first significant snowfall in a quarter-century. Australia had its coldest ever June. New Zealand's vineyards lost much of their 2007 harvest when spring temperatures dropped to record lows. (...) And the Canadian government is forecasting the coldest winter in 15 years.

(In Südamerika beispielsweise war der Beginn des Winters letztes Jahr einer der kältesten, die jemals beobachtet wurden. (...) Johannesburg erlebte den ersten erheblichen Schnee in einem Vierteljahrhundert. Australien hatte seinen überhaupt kältesten Juni. Die Weinberge in Neuseeland verloren einen großen Teil ihrer Ernte von 2007, als die Frühlingstemperaturen auf ein Rekordtief fielen. (...) Und die kanadische Regierung sagt den kältesten Winter seit 15 Jahren vorher).

Eine Meldung aus dem ungewöhnlich kalten Winter 2007/2008 (Boston Globe vom 6. 1. 2008).


Secretary-General of the World Meteorological Organization, Michel Jarraud, says people should not confuse local weather variability with climate change. Just because people in Geneva and elsewhere in Europe are shivering does not mean global warming has stopped.

(Der Generalsekretär der metereologischen Weltorganisation, Michel Jarraud, erklärte, daß man die Variabilität des lokalen Wetters nicht mit dem Klimawandel verwechseln dürfe. Nur weil die Menschen in Genf und anderswo in Europa vor Kälte schlottern, heißt das nicht, daß die globale Erwärmung beendet wäre).

Eine Meldung aus dem ungewöhnlich kalten Winter 2008/2009 (VOANews vom 14. 1. 2009)


Über 100 Menschen ereilte in Indien der Kältetod, aus Südkorea wird der stärkste Schneefall seit Beginn der Aufzeichnungen vor über 100 Jahren gemeldet, und in Peking gibt es so viel Schnee wie seit 59 Jahren nicht mehr: Nach dem gewaltigen Schneechaos in den USA und Europa in den letzten Wochen sind nun fast alle Kontinente von der ungewöhnlichen Kältewelle erfasst worden.

Eine Meldung aus dem ungewöhnlich kalten Winter 2009/2010 (International Business Times vom 4. 1. 2010)


Die Aufregung um die extreme Kälte in ganz Deutschland ist nach Ansicht des Kieler Klimaforschers Mojib Latif vom Leibniz- Institut für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) lediglich Folge einer verzerrten Wahrnehmung. "Wir sind inzwischen nur noch milde Winter gewohnt und wundern uns auf einmal, wenn ein so kalter Winter kommt", sagte Latif in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

(Meldung in KlimAktiv vom 11. 1. 2009).


Kommentar: Wievieler kalter Winter wird es wohl noch bedürfen, bis Latif und seine alarmistischen Mitstreiter sich zu wundern anfangen, daß nicht "auf einmal", sondern fast Jahr für Jahr seit 2002/2003 die Winter ungewöhnlich kalt sind, und zwar weltweit?

In Brechts "Leben des Galilei" gibt es die Szene, wo Gelehrte der Universität Florenz sich weigern, sich durch einen Blick in Galileis Teleskop von der Existenz der Jupitermonde zu überzeugen. Sie erklären stattdessen Galilei, warum es diese nicht geben kann.



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