4. November 2011

Kleines Klima-Kaleidoskop (22): Was ist es denn, das zunimmt? Die Temperatur jedenfalls nicht

Nein, die Theorie des menschengemachten Klimawandels (anthropogenic climate change, ACC) ist nicht widerlegt. Nur wird sie seit einem Jahrzehnt nicht durch die Klimadaten bestätigt. Seit der Jahrtausend-wende gibt es keine globale Erwärmung mehr (siehe Die Energiepreise steigen drastisch. Die globale Temperatur steigt nicht mehr. Die Ersatzreligion bleibt stabil; ZR vom 26. 10. 2011).

Wenn dies der Sachverhalt ist, dann würde man in jeder Wissenschaft darüber nachzudenken beginnen, ob nicht vielleicht die herrschende Theorie falsch ist. Gewiß, man kann sie retten, indem man Zusatzannahmen macht (hier zum Beispiel die Sonnenaktivität betreffend, die Meeres-strömungen). Aber es könnte ja auch sein, daß sie gar nicht stimmt.

Davon ist aber jedenfalls in den Medien so gut wie nichts zu lesen. Stattdessen finden man Artikel wie heute diesen in "Spiegel-Online". Die Überschrift lautet "Erderwärmung - Rasanter CO2-Anstieg schockiert Klimaforscher".

Ja, in der Tat: Die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre steigt. Warum, das liegt auf der Hand, und ich habe es in dem zitierten Artikel beschrieben: Weil Länder wie China, Indien und Brasilien nicht die Klimaangst der Europäer und inzwischen teilweise auch der Amerikaner teilen. Sie finden es schlicht wichtiger, sich zu industrialisieren.

In diesen Ländern war es immer schon warm. Ein wenig mehr Wärme - falls es denn dazu kommen sollte - kann sie nicht in Panik versetzen. Auch im extremsten Fall wird es in Flensburg noch kühler sein als in Mumbai oder Rio de Janeiro.



Sie können in meinem Artikel eine Grafik sehen, die zeigt, wie die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre trotz aller der gutgemeinten Maßnahmen, vom Glühbirnenverbot bis zur Messung des "Fußabdrucks", nicht nur zunimmt, sondern sogar beschleunigt zunimmt. Nach der ACC-Theorie müßte die globale Temperatur entsprechend steigen.

Nun tut sie das aber nicht.

Also geht der Alarmismus gar nicht mehr auf die Temperatur ein. Sondern die Sorge gilt jetzt nur noch der CO2-Konzentration. "Spiegel-Online":
Nach neuesten Berechnungen des US-Energieministeriums steigt der CO2-Ausstieg rasant: 512 Millionen Tonnen mehr Treibhausgas quoll im vergangenen Jahr aus Schornsteinen, Auspuffen oder Ackerflächen.
So ist es, und es ist unvermeidlich; weil eben die Phantasien der Europäer sich nicht weltweit durchsetzen lassen. Die meisten Regierungen denken realistisch. Für die apokalyptischen Obsessionen der Europäer haben sie nur ein mildes Lächeln.

Aufgrund dieser realistischen Weltsicht von Ländern wie China, Indien und Brasilien steigt die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre. Nur: Ob dieser Anstieg einen Anstieg der globalen Temperaturen nach sich ziehen wird, das weiß niemand.

Es gibt eine Theorie, die das behauptet. Wie jede wissenschaftliche Theorie muß sie sich der ständigen Überprüfung stellen. Derzeit steht es nicht gut um diese Theorie. Gälten allein wissenschaftliche Maßstäbe, dann würde es wimmeln von kritischen Überprüfungen. Selten haben die Vorhersagen einer herrschenden Theorie sich so sehr an den Fakten gestoßen.

Aber diese Theorie der ACC ist ja längst nicht mehr einfach nur eine Theorie von Wissenschaftlern. Sie ist eine Glaubensbekenntnis. Sie ist die Grundlage einer Ideologie, die in vielen Ländern inzwischen dominierend ist. Die Wissenschaft ist politisch geworden; wie seit der Zeit Galileis nicht mehr.

Also wird man sich von den Fakten nicht stören lassen. Wenn schon nicht die globalen Temperaturen steigen, dann doch die Konzentration von CO2. Quod erat demonstrandum.
Zettel



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Links zu allen Folgen dieser Serie finden Sie hier. Titelvignette: Drei Bilder, die sich durch das Schütteln eines Kaleidoskops ergeben. Fotografiert und in die Public Domain gestellt von rnbc. Abbildung: Daten von Shaviv und Veizer (2003); Grafik vom Autor SpinningSpark unter Creative Commons ShareAlike 1.0-Lizenz freigegeben.