1. März 2012

Kurioses, kurz kommentiert: Freiheit, Demokratie und "Zeit-Online". Zur Studie über Muslims in Deutschland

"Wer Freiheit und Demokratie bekämpft, wird hier keine Zukunft haben", hat der Innenminister Hans-Peter Friedrich gesagt.

Eine Trivialität, sollte man meinen. Wie kann jemand in Deutschland eine Zukunft haben, wenn er Freiheit und Demokratie bekämpft? Es ist auch ein richtiger Schritt, wenn gerade der Innenminister eine solche Trivialität ausspricht; denn er ist schließlich der Hauptverantwortliche, wenn es darum geht, unser Gemeinwesen gegen diejenigen zu schüzten, die Freiheit und Demokratie bekämpfen - Linksextremisten, Rechtsextremisten, Islamisten.

Nun habe ich das Zitat einem Artikel entnommen, der heute um 15.52 bei "Zeit-Online" erschienen ist. Und dort steht er in einem wahrlich kuriosen Kontext. Der Autor, Parvin Sadigh, schreibt nämlich:
Die Richtung ist vorgegeben inklusive Drohung von Innenminister Hans-Peter Friedrich: "Wer Freiheit und Demokratie bekämpft, wird hier keine Zukunft haben."
Überschrift des Artikels: "Populismus macht jede Studie kaputt". Vorspann: "Eine Studie über die Lebenswelten junger Muslime sorgt für Aufregung. Aber nur, weil Innenminister Friedrich ihre Ergebnisse frisiert, kommentiert P. Sadigh".

Die Warnung vor Extremisten, die Freiheit und Demokratie bekämpfen, sieht der Autor als eine "Drohung". Und er - oder wer immer den Vorspann verfaßt hat - wirft Friedrich vor, damit die Ergebnisse zu "frisieren".

Soweit ich die Ergebnisse aus den heutigen Meldungen kenne, besagen sie exakt das, was Friedrich zum Ausdruck gebracht hat. Ich habe die Untersuchung aber noch nicht gelesen. Wenn ich das getan habe, werde ich noch einmal auf das Thema zurückkommen.

Jetzt wollte ich nur auf die Kuriosität hinweisen, daß Friedrich angegriffen wird, wenn er pflichtgemäß auf eine Gefahr aufmerksam macht. Und das nicht aus links- oder rechtsextremen oder islamistischen Kreisen heraus, sondern ausgerechnet in "Zeit-Online".­
Zettel



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