31. Januar 2016

Dummes, kurz kommentiert: Siggy Pop. Mal wieder.


Zugegben, eigentlich müsste Sigmar Gabriel inzwischen von dieser Kategorie ausgeschlossen werden, weil er normalerweise im Wochentakt Dinge von sich gibt, die reichlich dämlich sind. Aber gelegentlich legt Siggy gerne noch mal einen nach, der dann doch das normale Maß übersteigt. Diesmal glänz er mit der Aussage: 
 „Für mich gehört die AfD in den Verfassungsschutzbericht und nicht ins Fernsehen.“

29. Januar 2016

28. Januar 1986: Vor 30 Jahren endete der Traum der bemannten Raumfahrt in einem Feuerball

Strenggenommen ist diese Überschrift falsch. Denn der Traum von der bemannten Weltraumfahrt, der mitunter so platt wie irreführend genannten "Eroberung des Weltraum" durch Astronauten, Kosmonauten oder (das Wort war zu dieser Zeit noch nicht geprägt) Taikonauten, endete natürlich nicht in dem Feuerball der Explosion, als das Space Shuttle Challenger um 17 Uhr 38 Mitteleuropäischer Zeit (11 Uhr 38 lokaler Zeit) gut 70 Sekunden nach dem Abheben von der Startrampe in Cap Canaveral in rund 15 Kilometern Höhe zerbarst.







27. Januar 2016

Wenn Geschichte neu geschrieben wird. Ein Gedankensplitter zu einem Skandal der keiner mehr sein darf.


Eigentlich wollte ich nur einen unschuldigen Artikel zu Glyphosat schreiben. Glyphosat ist ein Pflanzengift, das in der Landwirtschaft eingesetzt wird, um alle möglichen Sorten von Unkraut zu bekämpfen. Es gilt in geringen Mengen als unbedenklich (da der Wirkmechanismus sich auf die Photosynthese auswirkt und die meisten Menschen, -hier muss auch der Grüne von nebenan stark sein- nicht in der Lage sind Photosynthese zu betreiben). Wie dem auch sei, Glyphosat ist das derzeitige neue Kampagnenprojekt der Landwirtschaftsveränderer, zumal damit gleich mehrere Ziele auf einmal bekämpft werden können (konventionelle Landwirtschaft, amerikanische Großindustrie, Genindustrie). 

Über das Unwort des Jahres und die zerstörerische Kraft der Begriffshoheit. Ein Gastbeitrag von nachdenken_schmerzt_nicht

Die aktuelle Staatskrise, die der Autor Gerd Held aktuell in einem Beitrag auf der „Achse des Guten“ als einen Angriff auf die Verfasstheit der Bundesrepublik begreift, welcher die Staatlichkeit und verfassungsmäßige Ordnung unseres Landes bedroht, wird seit ihrem Beginn von drei Begriffen dominiert, die ganz selbstverständlich von jedem Diskutanten benutzt werden: "Flüchtling", "Obergrenze" und "Grenzschließung". Mit der Wahl des Wortes „Gutmensch“ zum "Unwort des Jahres", die der von mir sehr geschätzte Andreas Doeding in Zettels Raum bereits hier kommentierte, ist jetzt ein vierter Begriff hinzugekommen. 

Gerd Held läßt in seinem Artikel einen Gedanken anklingen, welcher mich schon seit einiger Zeit beschäftigt, nämlich: wie Widersprüche, Verantwortungslosigkeit und Machtmissbrauch über die Definitionshoheit bezüglich der verwendeten Begriffe unkenntlich gemacht werden. Diesen Gedanken möchte ich mit diesem Beitrag näher ausführen. 

21. Januar 2016

Neues von der Lügenpresse



Vor gut einem Jahr hat sich dieser Autor in diesem Raum schon einmal ein paar Gedankenzum Begriff der Lügenpresse gemacht. Und nahezu alles was seinerzeit geschrieben wurde, stimmt auch heute noch: Die Begriff ist unpassend, der gemeinte Inhalt ist dagegen sehr konkret greifbar. Vorgeschlagen wurde dann im kleinen Zimmer die Begriffe Pippi-Langstrumpf-Presse (Tiefseetaucher) und später dann Gesinnungspresse (Yossarian). Da dieser Auto die Bücher und Charaktere von Astrid Lindgren sehr schätzt, möchte ich lieber den Begriff Gesinnungspresse verwenden, der meines Erachtens nach auch sehr gut die Ursache der Problematik beschreibt. Nur möchte ich mich an dieser Stelle mit dem Pendant der Presse beschäftigen, dem Fernsehen.

19. Januar 2016

Über Demokratie und Absolutismus - Gastbeitrag von nachdenken_schmerzt_nicht

SPD wie auch Grüne hatten den SWR darauf hingewiesen, dass sie zu einer Fernsehdiskussion im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen keine Teilnehmer entsenden würden, weder die amtierenden Ministerpräsidenten, noch einen Vertreter, wenn die AfD an einer solchen Diskussion teilnehmen würde. Wie man heute der Onlineausgabe der FAZ entnehmen kann, hat der SWR dem Druck der beiden Ministerpräsidenten Malu Dreyer (SPD, Rheinland-Pfalz) und Winfried Kretschmann (Grüne, Baden-Württemberg) nachgegeben und sich entschlossen, die AfD nicht einzuladen. 

Man kann diesen Sachverhalt nun unter den unterschiedlichsten Gesichtspunkten beleuchten: Wie ist die Entscheidung des SWR zu beurteilen? Wie verhält es sich faktisch mit der oft zitierten Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Ist es wahltaktisch klug, sich einer Debatte mit der AFD zu verweigern? 

17. Januar 2016

Kurioses, kurz kommentiert: Unworte

Seit wann wird der Begriff Stammtisch eigentlich in seiner heute gängigen, verächtlich gemeinten Bedeutung gebraucht? Ich weiß es nicht. Der rhetorische Kniff dabei ist ja ebenso simpel wie durchsichtig. Über die semantische Gleichsetzung von "einfaches Volk" mit "rechter Pöbel" sollen Argumente diskreditiert werden, um sich nicht mit ihnen auseinandersetzen zu müssen. Bei Licht betrachtet demaskiert der Begriff jedoch vor allem eine elitäre Volksverachtung, die sich häufig vor allem diejenigen erlauben, die sich sonst gerne wahlweise als Anwälte der "einfachen Leute", "des Volkes" oder auch "der Arbeiter" gerieren, mithin feinstes Orwellsches Doppeldenk betreiben. 

16. Januar 2016

Ist Angela Merkel die Totengräberin von Europa?


Zugegeben: Die Frage ist natürlich provokativ. Für die einen ist sie absoluter Unsinn, für die anderen geradezu eine Selbstverständlichkeit. Sowohl das Nein als auch das Ja lassen sich antworten, ohne sich auch nur einen Millimeter mit dem Inhalt der Frage auseinanderzusetzen. Doch genau das soll hier geschehen.

13. Januar 2016

Zitat des Tages: Der Tod des Feminismus

Womöglich sind aber auch Frauen dabei, die gar nicht Opfer geworden sind, sondern aus politischer Überzeugung der Meinung waren, dass die Täter mit Migrationshintergrund oder die Flüchtlinge, die das Chaos auf der Domplatte für sexuelle Übergriffe ausgenutzt haben, abgeschoben gehören. Das hoffen sie womöglich mit einer Anzeige zu beschleunigen. 
(Dagmar Dehmer und Andrea Dernbach im Tagesspiegel zu den Ereignissen in Köln)  

Kommentar:

Gender-Mainstreaming, Frauenquoten in Führungsgremien, "vaterlose Gesellschaft" - dem oberflächlichen Beobachter erscheint es so, dass der Feminismus in der deutschen Gesellschaft gesiegt hätte. Und doch hat - beinahe unbemerkt - sein letztes Stündlein geschlagen. 

11. Januar 2016

Mal wieder ein kleine Quiz: Was sagen Studenten zun den Geschehnissen in der Neujahrsnacht?

Heute, liebe Leser, gibt es zum Start in die Woche mal wieder ein kleines Quiz. 

Als, wie einige vielleicht schon Wissen, Student in einem MINT-Fach an einer deutschen Universität (nicht in Köln selber), möchte ich ihnen einen kurzen Einblick in meine Subjektive Wahrnehmung der Stimmung und Meinungen der Mehrzahl meiner Mitstudenten geben. 

Mir ist vollkommen klar, dass es sich um eine nicht-repräsentative, subjektive, quasi-anekdotische Einschätzung handelt, die auf meinen Erfahrungen und Begegnungen der letzten Tage beruht (wenn auch auf einer Vielzahl von Anekdoten). Das ist kein großes, repräsentatives Sample und trotzdem vielleicht für den ein oder anderen Interessant. 

Auch geht es hier nicht um Randgruppen unter den Studenten. Es geht nicht im Burschenschaftler und Verbindungsleute. Ich habe keinen Kontakt zu solchen. 

Es geht nicht um die Radikalfeministinnen (evt. mit Kontakt zum Genderreferat der AStA). Ich habe ein Gespräch eben solcher am Nachbartisch in der Mensa mitgehört und es ging in die zu erwartende Richtung. Natürlich sei das ganz schrecklich und unappetitlich - wie die Rassisten aus der Mitte der Gesellschaft nun diesen Vorfall ausnutzen, um gegen Flüchtlinge und Ausländer Stimmung zu machen, anstatt sich an die eigene Nase zu Fassen. Anstatt Araber zu pauschalisieren, sollte lieber über die in unserer Gesellschaft tief verankerte allgemeine Gewalt der Männer gegen Frauen geredet werden. Schließlich würden Deutsche ohne Migrationshintergrund sich am Oktoberfest genauso verhalten, wo es 10 Anzeigen wegen Vergewaltigung gegeben hätte. 

Nun, diese Legende wurde in der FAZ im Artikel "Lügenzahl vom Oktoberfest" vom 08.01.2016 widerlegt und dann noch einmal von der Kunstfigur Don Alphonso zerpflückt und in den Kontext gerückt. Denn selbst wenn sie stimmen würde, so wäre das Ausmaß in Relation zur Anzahl männlicher Besucher (1000 in Köln gegen 500.000 pro Tag beim Oktoberfest, wovon ungefähr die Hälfte Männer seien werden) eine ganz andere Größenordnung. Stimmen aber nicht einmal, sondern sind frei erfunden, unkritisch vom öffentlich-rechtlichen Übernommen, als wäre er eine Facebook-Gruppe der PEGIDA, nur unter anderen Vorzeichen - und Gebührenfinanziert, mit hoher Glaubwürdigkeit und Autorität.

Aber ich schweife ab. Denn das ist die selbe Randgruppe, welche auch den Genderstern als großen Fortschritt gegenüber dem Binnen-I feiert und genau deshalb (und nicht nur deshalb) von den meisten Studenten mit verdrehten Augen bedacht wird. 

Auch offen in der Hochschulpolitik engagierte, linke und grüne Studenten sind nicht gemeint. Bei einer Wahlbeteiligung von unter 20% und noch weniger Interesse an dem Politiksimulationszirkus stellen auch diese eine Randgruppe da und nicht den Otto-Normal-Studenten. Sehr wohl sind aber auch offen grüne und linke Menschen ohne Hochschulpolitikkontakt gemeint. 

Daher nun, Burschenschaftler, linke Studierendenparlaments- und AStA-Mitglieder und Feministinnen also ausgenommen, die Frage:


6. Januar 2016

Kleine Randnotiz: Eine Botschaft brennt und keinen interessiert es


In der aktuellen Situation in Deutschland gibt es sicher brennendere Themen, aber es ist diesem Autor dennoch eine kleine Randnotiz wert.
Wie die meisten geneigten Leser wissen werden, gibt es im Moment nicht nur kleinere Verstimmungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Saudia Arabien hat sämtliche diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen und alle iranischen Diplomaten ausgewiesen. 

Jagdszenen aus Köln und Hamburg: Staatsversagen auf ganzer Linie

Drei Anmerkungen zu den unfassbaren Szenen der Menschen- genauer: der Frauenjagden, die sich vor und nach Mitternacht in der Sylvesternacht vor der Kölner Domplatte, der Hamburger Reeperbahn und wohl auch in Stuttgart abgespielt haben. Als ich gestern, am Montagmorgen dem 4. Januar, um 08:37 Uhr, im Diskussionsforum dieses Blogs, dem "Kleinen Zimmer" meinen ersten Beitrag zu diesem Thema mit längeren Zitaten zu ersten Äußerungen und Meldungen eingestellt habe, mußte ich mich auf die Netzbeträge von Michael Klonovsky sowie der Achse des Guten beschränken. Mitforist HR hat dankenswerterweise unabhängig davon ebenfalls darauf aufmerksam gemacht. Erst im Laufe des Morgens, und dann mit ansteigender Amplitude über den Tag hinweg ist das Thema zu der alles beherrschenden Causa geworden, die auch von Politikern nicht mehr mit Schweigen, Abwiegeln und zynischen tu-quoque Fingerzeigen auf PEGIDA oder andere dunkeldeutsche Manifestationen kleingehalten werden kann.

Ich habe meine Meldung im Strang "Aus der Gespensterrepublik" plaziert, die ich am 13. Oktober 2015 angelegt habe: zur sukzessiven Dokumentation von Vorfällen, Zitaten, und den zu immer höherer Amplitude ausschlagenden Anzeichen, die [Zitat] "den Beginn der finalen Agonie dieses kollabierenden Staatsgebildes nüchtern ins Auge fassen".














Wenn das Naheliegende zur Überraschung wird


Kann es eigentlich wirklich überraschen, was an Sylvester in Köln, Hamburg und, wenn auch in geringerem Maßstab, in Stuttgart passiert ist?