31. Mai 2017

Aktuelle "Fake News" kurz kommentiert

­Wie heute durch zahlreiche Presseportale vermeldet wurde, wies der UN Gernalsekretär Atonio Guterres, im Rahmen einer Rede darauf hin, "dass der Klimawandel wissenschaftlich bewiesen ist und eine allgegenwärtige Bedrohung darstellt." Viele Presseportale, wie zum Beispiel Die Zeit online, verbreiteten diese Nachricht.

Dazu ist meines Ermessens folgendes zu sagen:

1) Es kann per definitionem keinen wissenschaftlichen Beweis eines naturwissenschaftlichen Sachverhaltes geben. Entweder hat also Atonio Guterres wissenschaftliche Prinzipien nicht verstanden oder er sagt bewußt etwas Falsches.

2) Der Wandel des Klimas ist erdgeschichtliche Normalität, deren Wahrnehmung auch ohne Beweis auskommt. Mir ist kein ernstzunehmender Wissenschaftler bekannt, der diese Wahrnehmung anzweifeln würde.

3) Die Aussage der Klimawandel stelle eine allgegenwärtige Bedrohung dar direkt neben die Behauptung er sei bewiesen zu platzieren, versucht dieser willkürlichen Behauptung ebenfalls wissenschaftliche Seriosität zu verleihen.

Den Versuch einen nicht möglichen Beweis zu beschwören, um eine Selbstverständlichkeit zu benennen ist dabei nur dann zu verstehen, wenn man die implizite Annahme kennt, welche in weiten Teilen der öffentlichen Diskussion als eine Selbstverständlichkeit angesehen wird: Der Mensch sei der Schuldige am Klimawandel. Obwohl Guterres also vom Klimawandel spricht, ist – wie meistens in diesem Zusammenhang - ein durch den Menschen verursachter Klimawandel gemeint und das wird auch von fast allen Rezipienten so verstanden. Man darf also durchaus davon ausgehen, dass Antonio Guterres die Schuld des Menschen am Klimawandel als wissenschaftlich bewiesen ansieht oder er nimmt zumindest billigend in Kauf, dass seine Formulierung so verstanden wird.

Damit erhält die Verbindung einer willkürlichen Behauptung mit einem (angeblich) wissenschaftlichen Beweis durchaus politische Bedeutung. Politische Bedeutung für Protagonisten und Parteien, die aus verschiedensten Motivationen heraus strikte Handlungsanweisungen begründen: Vom Vorschreiben giftiger Quecksilberleuchten bis hin zum größten Planwirtschaftlichen Projekt auf deutschem Boden seit dem Zusammenbruch des Ostblocks.

Die Arlarmklocke, welche Herr Guterres schlägt, erfüllt nach meinem Dafürhalten alle Kriterien einer klassischen "Fake News", um die öffentliche Diskussion und politisches Handeln zu beeinflussen. Presseportale verbreiten diese Nachricht vielfach.


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